Die kleine Emilia sitzt in der Schule. Die Deutschstunde hat gerade begonnen. Es wird gerade ein Text gelesen. Die Lehrerin fragt: „Wer kann zu dieser Geschichte etwas berichten?“ Emilia will sich gerade melden. Da bemerkt sie einen kleinen Kerl unter ihrer Bank, der ihr zuflüstert: „Hey, tue es nicht, die anderen wissen es besser, vielleicht wirst du ja ausgelacht. Außerdem kannst du nicht so gut sprechen!“ Emilia stutzt und fragt dann: „Wer bist du eigentlich?“ Das kleine Männchen flüstert: „Ich bin der Muträuber!“ Darauf antwortet Emilia energisch: „Ich lasse mir meinen Mut nicht rauben. Schau zu, dass du Leine ziehst!“ Nun meldet sie sich und erzählt ganz selbstbewusst, was ihr zu der Geschichte noch einfällt.

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Dem Muträuber bleibt nichts anderes übrig als abzuziehen. Er sucht sich eine andere Klasse. Hier setzt er sich neben Elisabeth. Sie will gerade einen Text vorlesen. Der Muträuber flüstert ihr zu: „Du wirst bestimmt stecken bleiben, weil du noch nicht so gut lesen kannst und dann lachen die anderen dich aus!“ Elisabeth stockt schon. Doch dann fragt sie: „Wer bist du eigentlich?“ Als sie den Namen „Muträuber“ hört, wird sie richtig wütend. „Hau ab“, sagt sie, „es ist egal, ob ich stecken bleibe oder nicht, ich lese trotzdem, weil ich es lernen will! Ich bin nämlich mutig!“

Wieder bleibt dem Muträuber nichts anderes übrig, als das Weite zu suchen. In der nächsten Klasse haben die Schüler Sportunterricht. Alex will gerade rufen „ich will bei euch in der Gruppe mitmachen“, als der Muträuber auftaucht. Auch ihm flüstert er zu: „Du bist doch zu langsam und kannst es noch nicht so gut! Die anderen wollen dich bestimmt nicht. Halte dich lieber im Hintergrund!“ Alex fragt: „Bist du etwa der Muträuber? Ich habe schon viel von dir gehört. Bei mir hast du keine Chance! Ich gebe mein Bestes und lass mich nicht unterkriegen. Ich weiß, dass mein Wert nicht allein von meiner Leistung abhängt. Und wenn wir verlieren, sind die anderen der Mannschaft auch daran beteiligt und nicht nur ich. Man kann nicht immer gewinnen. Das ist auch nicht schlimm, es ist in Ordnung so!“
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Nun gibt der Muträuber auf. Er denkt: „Heute gerate ich nur an Schüler, die mutig sind, die sich etwas zutrauen und die sich vor allem trauen, Fehler zu machen. Schrecklich! Es ist zum Haare raufen!“
(Marlene Baron)